Internationale Koordinations- und Informationsstelle für Auslandsreisen von Substitutionspatienten Gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen |
Zielsetzung, Aufgabenstellung, Angebote
Die Internationale Koordinations- und Informationsstelle für Auslandsreisen von Substitutionspatienten · ist schriftlich, telefonisch, per Fax oder Email erreichbar; · informiert und berät über Weiterbehandlungsmöglichkeiten für Substitutionspatienten und Substitutionsmittel-Einfuhrbestimmungen im weltweiten Ausland; · vermittelt Kontaktadressen von zentralen Suchtkoordinierungsstellen und/oder Ärzten/Kliniken/Ambulanzen inner- und außerhalb Europas (eine konkrete Vermittlung/Anmeldung muss in der Regel vom behandelnden Arzt geleistet werden); sie ist nicht zuständig für die Vermittlung von Kontaktadressen an deutsche Patienten innerhalb Deutschlands!; · leistet im Rahmen ihrer Möglichkeiten direkte Unterstützung, wenn ausländische Ärzte/Kliniken/Ambulanzen vorab getroffene Absprachen/Vereinbarungen nicht einhalten oder wenn bei der Einreise im Falle der Mitnahme des Substitutionsmittels Probleme mit ausländischen Zollbehörden auftreten; · ist nationale Kontaktstelle für Unterstützungsersuchen ausländischer Patienten, die in Deutschland eine Weiterbehandlung mit Substitutionsmitteln benötigen; · erarbeitet und stellt international verwendbare Standardformulare (Standardformulare 1; Standardformulare 2) zur Verfügung (z.B. für ärztliche Atteste zur Verwendung bei Reisen in Staaten außerhalb des Geltungsbereiches des Schengener Durchführungsabkommens); · stellt Merkblätter mit „Grundlegenden Empfehlungen zur Planung von Auslandsreisen von Substitutionspatienten“ und · nutzt die Möglichkeiten neuer Medien und präsentiert weltweite Informationen (Weiterbehandlungsmöglichkeiten, Substitutionsmittel-Einfuhrbestimmungen, Kontaktadressen) im Internet (regelmäßige Aktualisierung des Websites in deutscher und englischer Sprache):
· erweitert und aktualisiert kontinuierlich den eigenen Informations- und Kontaktadressenpool; · versendet in unregelmäßigen zeitlichen Abständen kostenlos „Wichtige Mitteilungen für Ärzte und Drogenberatungsstellen“ per Email (Bestelladresse: INDROeV@t-online.de) · strebt den Auf- und Ausbau eines Kooperationsnetzes mit relevanten nationalen (u.a. Bundesopiumstelle beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medzinprodukte, Kassenärztliche Vereinigungen) und internationalen Institutionen, Organisationen und Personen(gruppen) an und verweist auf deren im Internet zur Verfügung gestellte Informations- und Beratungsangebote |
Allgemeine Informationen
Nach unserer aktuellen Schätzung beläuft sich die Zahl der Substitutionspatienten weltweit auf mindestens 1.300.000. Methadonbehandlungen zählen in ca. 65 Ländern der Erde zum Angebotskatalog der Drogenhilfe; die Therapie mit Buprenorphin steht in mindestens 35 Staaten zur Verfügung. Mit dem kontinuierlichen Zuwachs an Methadon- und Buprenorphinpatienten wächst auch der Bedarf an (beruflich und privat bedingten) Auslandsreisen dieser Mitbürger. Doch Reiseplanung und –organisation gestalten sich aufgrund von Unsicherheiten und Informationsdefiziten bezüglich der im Ausland geltenden Reise- und Versorgungsbestimmungen für Substitutionspatienten nicht immer einfach. Auf der einen Seite besteht weltweit ein kontinuierlich zunehmender Beratungs- und Unterstützungsbedarf sowohl für die Patienten als auch für deren Helfersysteme, auf der anderen Seite existieren koordinierende nationale/regionale Kontaktstellen für Substitutionspatienten nur in wenigen Ländern. Durch diese nach wie vor weltweit festzustellende Lücke im Drogenhilfesektor zwischen vorhandenem Angebot und ungleich höherer Nachfrage erweist sich das Unterfangen, eine Auslandsreise anzutreten, weiterhin für viele Betroffene als schwierig, oftmals, vor allem bei benötigter Weiterbehandlung im Reiseland, auch als nicht realisierbar. Die Internationale Koordinations- und Informationsstelle für Auslandsreisen von Substitutionspatienten versucht, mit ihren Angeboten die angesprochenen Lücken ein Stück weit zu schließen. Diese beim Institut zur Förderung qualitativer Drogenforschung, akzeptierender Drogenarbeit und rationaler Drogenpolitik (INDRO e.V.) in Münster angesiedelte Koordinationsstelle wurde im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, dem jetzigen Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, zum 1. Januar 1998 eingerichtet und wird mit Landesmitteln sowie mit Mitteln des Baron Edmond DeRothchild Chemical Dependency Institute gefördert. Sie ist weltweit die einzige ihrer Art. |
Die Koordinationsstelle bemüht sich zwar, so sorgfältig wie möglich zu recherchieren, dennoch kann sie keine Garantie für die Richtigkeit ihrer Angaben übernehmen. Die Auskünfte haben nur einen unverbindlichen Hinweischarakter. Daher ist der „Reiseführer“ im Internet auch nur als Leitfaden zu begreifen. Informationen zur aktuellen Rechtslage und rechtsverbindliche Auskünfte sind immer nur über die Gesundheitsministerien, Zollbehörden, Botschaften oder Konsulate der jeweiligen Zielländer einzuholen, obwohl wir aufgrund unserer mehrjährigen Erfahrungen anmerken müssen, dass selbst diese Behörden nicht immer korrekt informieren. Wir vertreten die Auffassung, dass Substitutionspatienten – wie alle anderen Mitbürger auch – ein Recht auf Auslandsreisen haben. Dieses Recht darf ihnen nicht verwehrt werden, nur weil sie bestimmte Medikamente, nämlich Methadon, Buprenorphin, DHC oder andere Opioide erhalten. Sie sollten allerdings wissen, was sie erwartet, wenn sie in andere Länder reisen (möchten). Wir hoffen, mit unserem Leitfaden einige wichtige Orientierungshilfen geben zu können und dass der bei der Auslandsvermittlung anfallende Arbeits- und Zeitaufwand für Patienten, Ärzte und Drogenhilfeeinrichtungen wesentlich reduziert wird. |
Weitere Infos und Daten zur Arbeit der Koordinationsstelle finden Sie in unserem aktuellen Jahresbericht (Jahresbericht für 2016).
Internationale Koordinations- und Informationsstelle für Auslandsreisen von Substitutionspatienten |